Dienstag, 4. September 2007

Naturgewalten

Also erstmal Hallo, bin nun endlich auch glückliche Besitzerin und kann von nun an auch täglich mit unwesentlichen Details meines ach so spannenden Lebens nerven *freu*


Na dann mal los.

Also bin ja nun eine begeisterte Läuferin und deswegen ist diese Woche eigentlich auch nochmal ordentliches Training für den Drei-Talsprerren-Marathon in Eibenstock angesagt. Naja leider musste das gestern schon ausfallen wegen ständigen Regenfall, aber heute wollte ichs dann doch wissen.

Also ich nun gleich kurz nach drei nach Hause gefahren, mhmmm naja net ganz kurz noch nen Abstecher an der Post gemacht, weil ich mich mal wieder mit Büchern zugedeckt habe. (so ne Lesemaus wie ich brauch immer Nachschub, hab heute erst "das Parfüm" fertig gelesen). Na gut also mit etwas Verspätung, bin ich dann kurz vor dreiviertel viere los. Und man kann es kaum glauben, schien mir doch tatsächlich ganz ganz sanft die Sonne auf meinem Rücken (trotz der vielen Regenfälle des ganzen Tages) , mhmmm ein schönes Gefühl, endlich wieder den blauen Himmel anschauen zu können, da musste meine Laune ja einfach gleich in höhere Sphären schweben.
Na und ich lauf so und laufe, vorbei an den kleinen neu gebauten Siedlungen, an den Wiesen,
an dem Bauernhof mit seinen schottischen Hochlandrindern,
an den den Maisfeldern und den umgegrabenen Ackerflächen, vorbei an meinem kleinen Birnbaum, an dem ich schon öfters mal genascht habe *psssssssst, aber keinem verraten* und dem Pflaumenbaum *schmecken auch ganz lecker*.

So nach vielleicht zwanzig Minuten mache ich dann eine ganz große Dummheit. Ich mache den Fehler und drehe mich um und was da auf mich zukommt, lässt mir fast das Herz in die Hose rutschen. Eine riesige schwarze-graue undurchdringliche Wand aus riesigen Regenwolken kommt da plötzlich auf mich zu. Ohne Chance ihr überhaupt entrinnen zu können, fast das ich ein bisschen Panik kriege. Dann rede ich zu mir selbst und spreche mir beruhigende Worte zu. "mhmmm vielleicht hab ich Glück und ich kann an ihr vorbei rennen" ein weiterer Blick hinter mich...die Hoffnungslosigkeit macht sich breit. Ganz egal welchen Weg ich auch einzuschlagen versuche, es läuft wohl alles darauf hinaus, das ich mich wohl oder übel in die Fluten (denn das schaut nach megaviel Regen aus) stürzen muss. Also laufe ich noch weitere 10 Minuten, bis ich zum Wendepunkt komme und dann direkt an der Isar wieder nach Hause joggen kann. Am Wendepunkt hab ich mich dann noch meines langen Laufshirts entledigt (nein ich bin nicht nackich weitergerannt, aber doch lieber nur das T-Shirt nass werden lassen als, wenn dann der Stoff am gesamten Körper klebt) und habe mich tapfer den Naturgewalten gestellt. Und dann auf einmal wird alles mucksmäuchenstill, kein Vogel singt mehr, kein Rascheln von den kleinen Tieren im Wald ist mehr zu hören, selbst der Wind - der den ganzen Tag wirklich unaufhörlich gewütet hat - legt sich zur Ruhe. Richtig unheimlich. Ich hab mir nur gedacht das ist die Ruhe vor dem Sturm. Und habe jeden Moment damit gerechnet, das der Regen wie eine gewaltige Faust mir plötzlich ins Gesicht schlägt. Aber nichts passierte und der Wind kam wieder und mit ihr das Rascheln in den Zweigen der Bäume. Und so bin ich weiter gerannt, kein einziger Tropfen berührte in meiner Nähe die Erde, fast so als wenn Gott den Wind vor mich hertrieb um diese Wolkenfront auf der ich mich geradewegs zu bewegt zu vertreiben. Es war gigantisch, ja fast unglaublich, so was wie ein kleines Wunder. Und wäre ich dann auch den etwas kürzeren Weg nach Hause gelaufen, ich wäre fast noch trocken über meine Türschwelle getreten . . .
pitsch, platsch, pitsch, platsch, ja ihr hört richtig, ganz konnte ich mich dann doch nicht vor meinem Schicksal drücken, und so musste ich dann doch die letzten 10 Minuten dem nassen Schauer trotzen. Aber es war gar nicht schlimm, denn zu ersten Mal seit langen machte mir der Regen nichts mehr aus, ganz im Gegenteil, es war richtig schön, man fühlte sich so frei und und konnte ein Hauch von Weite spüren, weil plötzlich alles so verlassen schien und alles war still und wie neu geboren. Es war einfach schön, die Natur erleben zu können, nur der Wind, der hat noch eisern mit meinem Willen gekämpft, aber er hat es trotzdem nicht geschafft ihn zu brechen, die Freude über dieses schöne Ereignisse überwiegte einfach.
So und jetzt sitze ich mit meinem Teller voller Zucchino-Käse-Ragoue mit Couscous da und schreibe die letzten Worte meines allerersten Blogs.

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